Acht Tipps, mit denen Sie jetzt offene Forderungen einholen
Offene Forderungen – also unbezahlte Rechnungen – sind Ihre Liquidität, aber: leider auf dem Konto eines anderen. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten, wie wir sie gerade erleben, sind Außenstände ein Luxus, den sich kein Unternehmen erlauben sollte. Vielmehr gilt es, für genügend Liquidität auf dem eigenen Konto zu sorgen. Wir zeigen Ihnen, welche Maßnahmen und Instrumente Sie nutzen können, um offene Forderungen einzuholen.
Forderungsverluste, beispielsweise durch die Insolvenz eines Ihrer Kunden oder eine zu große Anzahl uneinbringlicher Rechnungen, bedrohen schlimmstenfalls die Existenz Ihres Unternehmens. Ein zielgerichtetes Forderungsmanagement reduziert Ihre Ausfallrisiken, spart Kosten und Zeit und verbessert die Liquidität.
Jetzt offene Forderungen einholen und Liquidität sichern: So geht's
Sorgen Sie vor – nicht nur in Ihrem Interesse, sondern auch dem Ihrer Mitarbeitenden und aller Geschäftspartner. Diese Punkte sollten Sie in den Blick nehmen:
Prüfen sie die Bonität der Kunden
Vor dem Abschluss von Verträgen, die Sie zur Lieferung von Waren oder Leistungen verpflichten, sollte die Bonität Ihres Kunden bereits geprüft worden sein. Räumen Sie bitte keinen Kredit ein, wenn der Kunde durch negative Zahlweise aufgefallen oder bereits zahlungsunfähig ist. Prüfen Sie Ihre Kunden über Wirtschaftsauskunfteien (wie den IHD) oder eine Kreditversicherung.
Verhandeln Sie Zahlungsziele
Verhandeln Sie die Zahlungsziele mit Ihren Kunden bei Bedarf neu. Ein schneller Geldeingang kann auch durch Anreize wie Skonto erreicht werden. Bieten Sie branchenübliche Bedingungen an.
Verankern Sie außerdem Ihren Eigentumsvorbehalt in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen und setzen Sie ihn durch: Er dient als simples Instrument, um Ihre Forderung im Falle eine Insolvenz zu schützen. Die drei Varianten (einfacher, erweiterter und verlängerter Eigentumsvorbehalt) gewährleisten jeweils, dass die gelieferte Ware rechtlich in Ihren Eigentum verbleibt, solange der Käufer die Kaufsumme nicht oder nicht vollständig beglichen hat. Nicht selten lassen sich die Forderungsverluste durch einen durchsetzbaren Eigentumsvorbehalt im Nachhinein deutlich reduzieren.
Stellen Sie die Rechnungen sofort
Erbrachte Leistungen und Forderungen, die noch nicht fakturiert sind, können in einer Warenkreditversicherung mitversichert werden. Dennoch gilt eine so simple wie bewährte Regel: Je schneller Sie fakturieren, desto schneller ist auch das Geld auf Ihrem Konto.
Überwachen Sie Zahlungseingänge
Das A und das O einer jeden Buchhaltung bzw. eines Creditmanagements: Der regelmäßige Check Ihrer Konten. Zahlt Ihr Kunde nicht? Dann warten Sie nicht zu lange. Rufen Sie ihn zügig an und mahnen sie ihn freundlich. Lassen Sie darauf höchstens eine schriftliche (und ebenso freundliche) Zahlungserinnerung folgen. Verzeichnen Sie immer noch keinen Zahlungseingang, sollten Sie in einer weiteren Mahnung Konsequenzen androhen.
Kein Unternehmer sollte drei oder gar mehr Mahnungen schreiben. Eine telefonische freundliche Mahnung, eine schriftliche (und ebenso freundliche) Zahlungserinnerung und eine weitere Mahnung, in der Sie bereits Konsequenzen androhen.
Zu viele säumige Zahler können existenzbedrohend werden. Regelmäßig ziehen insolvente Firmen ihre Lieferanten mit in die Tiefe. Eine Warenkreditversicherung sichert Ihre Liquidität im Fall einer Insolvenz eines Ihrer Kunden – und schützt Sie so vor der Folgeinsolvenz.
Bleiben Sie konsequent
Sind Ihre Mahnungen nicht erfolgreich? Geben Sie die Forderungen an das Inkasso ab. Ein professionelles Inkassoinstitut übernimmt für Sie das Einfordern offener Beträge. Beachten Sie dabei: Inkasso ist nicht gleich Inkasso. Ein kunden- und lösungsorientiertes Inkasso sollte hier immer im Vordergrund stehen.
Finanzieren Sie Forderungen
Natürlich nimmt auch Ihre Hausbank Ihre Forderung als Sicherheit für einen Kredit. Allerdings bekommen Sie hier nur einen verhältnismäßig kleinen Teil Ihrer Außenstände finanziert. Mit dem Abschluss eines Factoringvertrags bekommen Sie stattdessen zwischen 80 und 100 % Ihrer Forderungen vorfinanziert.
Setzen Sie auf Anzahlungen oder Abschlagszahlungen
Ist der Auftrag sehr groß oder sehr individuell, können Sie mit Ihren Kunden auch über Anzahlungen oder Abschlagszahlungen verhandeln. Falls Sie wiederum hierfür Anzahlungs- oder Vertragserfüllungsbürgschaften benötigen, schrecken Sie nicht zurück: Auch hierfür gibt es Lösungen.
Geben Sie auch alte Forderungen nicht auf
Selbst dann wenn ein Inkasso nicht erfolgreich gewesen ist und Sie zum Schluss der Rechtsverfolgung eine ausgeklagte Forderung bzw. einen Schuldtitel besitzen, kann sich die Weiterverfolgung des Schuldners lohnen: Professionelle Inkassounternehmen übernehmen für Sie die sogenannte Titelüberwachung. Das heißt, sie prüfen fortlaufend, ob Ihr Schuldner bereits wieder über liquide Mittel verfügt.
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