Wo waren Sie vor 15 Jahren, als Lehman Brothers die Insolvenz anmeldete?
Katastrophen kündigen sich selten an – und so befand sich unser Geschäftsführer zum Konkurs der Lehman Brothers und Beginn der globalen Finanzkrise im Urlaub. Was Heiko Walter damals erlebt und gelernt hat , und welche Schlüsse er zieht, lesen Sie in seinem Rückblick auf den Herbst 2008.
Heute vor 15 Jahren wurde aus einer US-Bankenkrise eine globale Finanzkrise: Lehman Brothers hatte nach einigen Tagen starker Kursverluste zum Börsenstart in New York seine Pleite bekannt gegeben. Gleichzeitig begann eine neue Ära. Der 15. September 2008 machte Schluss mit dem Glauben an „too big to fail“, an die Unverwundbarkeit des globalen Finanzsystems. Von einem Tag auf den anderen war das Zocken der Banken mit Derivaten vorbei. Das Bankensystem trocknete aus, Kredite wurden knapp.
Ein Tag, der nicht so schnell in Vergessenheit gerät. Ich selbst war an jenem 15. September mit meiner damals noch jungen, kleinen Familie im Urlaub. Auf die Nachricht der Insolvenz von Lehman Brothers folgten zahlreiche Anrufe meiner Mandanten. Die Sorge und Ungewissheit aller, was nun kommen würde, war allgegenwärtig. Ob man gerade Urlaub hatte oder nicht, spielte in dieser Zeit keine Rolle. Die Fragen meiner Kunden konnte ich ohnehin meist nicht beantworten. Niemand wusste, wie es weitergehen würde. Die folgenden Tage empfanden wir als „Unruhe vor dem Sturm“. Kollegen, Geschäftspartner, Kunden: Alle befürchteten, dass dies der Anfang von etwas sein könnte, das deutliche Spuren in der Wirtschaft und im eigenen Unternehmen hinterlassen würde.
Der 15. September bewies uns – auf sehr schmerzhafte Weise: Jederzeit kann das Unfassbare und Unkalkulierbare geschehen. Immer wieder. Unternehmer, die eine Warenkreditversicherung abgeschlossen und damit in der Regel alle offenen Forderungen abgesichert hatten, konnten zumindest für den Moment etwas beruhigter schlafen. Anders sah es für Unternehmen aus, die diesen Fallschirm namens WKV nicht rechtzeitig aufgesetzt hatten.
Der Herbst 2008 und das folgende Jahr 2009 waren intensiv und haben uns als Kreditversicherungsmakler im Zusammenspiel zwischen Kreditversicherer und Versicherungsnehmer viel Engagement und vor allem Geduld abverlangt. Dabei standen meist die nicht ausreichend gewährten Kreditlimite und leider auch die hohen Schadenquoten unserer Kunden im Vordergrund der Gespräche.
Die Absicherung des unfassbaren und unkalkulierbaren Risikos: Das ist nach wie vor das stärkste Argument für große Unternehmen, eine Kreditversicherungslösung in Anspruch zu nehmen. Denn längst ist das „normale“ Ausfallrisiko durch die am Markt verfügbaren Informationen kalkulierbar geworden. Selbst wenn Konzerne viel Geld in ein Credit Risk Management investieren, kann das verbleibende Risiko ein Unternehmen aus der Erfolgsspur werfen. Die Energiekrise und die Corona-Pandemie haben dies in jüngster Zeit deutlich gezeigt. Wer hätte mit diesen Ereignissen und ihren Folgen gerechnet? Auch die Liste der Risikokandidaten ist in den letzten drei Jahren deutlich länger geworden. Eine Absicherung durch eine Kreditversicherung ist heute wie vor 15 Jahren der Fallschirm, der Unternehmen vor dem harten Aufprall schützt.
Ob klassische Kreditversicherung, Credit Risk Management-Lösungen, Ausschnittsdeckung oder XoL-Deckung: Wir bieten Ihnen die Lösung, die Ihr Unternehmen braucht.
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Heiko Walter
Geschäftsführer
Wa-Ka Kreditversicherungsmakler GmbH
Wa-Ka Credit Solutions GmbH
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Jens Kammann
Geschäftsführer
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